Deutsche Zentralbank
Eine Zentralbank ist vom Grundsatz her dafür zuständig, die Geld- und Währungspolitik für einen bestimmten Raum zu übernehmen. Die Zentralbank ist für die Ausgabe von Banknoten und Münzen zuständig und es gehört zu den wichtigsten Aufgaben, für Stabilität der jeweiligen Währung zu sorgen, was durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden kann.
Die Zentralbank in Deutschland ist die Deutsche Bundesbank. Diese hat zwar seit der Europäischen Zentralbank und der Einführung des Euros als gemeinsame Währung in vielen EU-Mitgliedstaaten, natürlich auch in Deutschland, an Bedeutung verloren, erfüllt aber auch heute noch einige wichtige Funktionen und führt Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Die deutsche Bundesbank ist rechtlich gesehen eine juristische Person des öffentlichen Rechts und völlig unabhängig von der Regierung und der Politik im Allgemeinen in Deutschland. Ihre Entscheidungen kann die Deutsche Bundesbank also völlig frei und unabhängig treffen. Der Sitz der Deutschen Bundesbank als Zentralbank des Landes ist die Bankenmetropole Frankfurt am Main.
Bis zum Jahre 2002 hatte die Deutsche Bundesbank mit dem Direktorium, dem Zentralbankrat und dem Rat der Präsidenten der Landesbanken drei verschiedene Organe. Die Organisation der Deutschen Zentralbank wurde allerdings aufgrund der Einführung des Euros und somit der zentralen Organisation durch die EZB etwas geändert. Heute ist der Vorstand das oberste Organ der Deutschen Bundesbank. Der Vorstand setzt sich aus folgenden „Teilen“ zusammen: Präsident, Vizepräsident und zwei weiter Mitglieder des Vorstandes. Die vier genannten Mitglieder des Vorstandes werden übrigens von der Bundesregierung vorgeschlagen. Ein weiterer Bestandteil des Vorstandes sind vier zusätzliche Mitglieder, die allerdings vom Bundesrat, und nicht von der Bundesregierung, vorgeschlagen werden.
Somit soll gewährleistet werden, dass nicht alle Vorschläge aus der gleichen Partie kommen würden. Bestellt werden die acht Vorstandsmitglieder letztendlich allesamt vom deutschen Bundespräsidenten, und zwar in aller Regel für eine Amtsdauer von acht Jahren. Die Bundesbank wird mitunter auch als „Bank der Banken“ bezeichnet. Das liegt in erster Linie daran, dass sich die vielen Geschäftsbanken in Deutschland über die Bundesbank refinanzieren können, was auch eben zu den wichtigsten Aufgaben der Deutschen Zentralbank gehört. Durch das Festlegen des Leitzinssatzes bestimmt die Bundesbank zugleich, welchen Zinssatz die anderen Banken zahlen müssen, um sich von der Bundesbank Geld leihen zu können. Der Leitzins stellt also ein sehr wichtiges Steuerungsinstrument der Bundesbank dar.
Wie bereits kurz erwähnt, hat natürlich auch die Deutsche Bundesbank als Zentralbank dafür zu sorgen, dass die Währung in Deutschland, also der Euro, so stabil als möglich bleibt. Die Verhinderung einer Inflation zählt somit ebenfalls zu den vorrangigen Aufgaben der Zentralbank. Ferner ist die Deutsche Bundesbank als einzige Bank, heutzutage natürlich im Auftrag der EZB, dazu berechtigt, Banknoten in Umlauf zu bringen. Da durch eine solche Maßnahme die Geldmenge erhöht wird, zählt dieses Instrument ebenfalls zu den geldpolitischen Instrumenten der Bundesbank. Eine weitere Aufgabe der Bundesbank als die Deutsche Zentralbank besteht auch darin, die Banken in Deutschland zu überwachen bzw. and er Überwachung mitzuwirken. Einen Kredit von der Deutschen Bundesbank bekommt man übrigens weder als Privatperson noch als Unternehmen, sondern nur die Geschäftsbanken in Deutschland können sich von der Bundesbank Geld leihen.